Letztes Jahr standen wir vor einer schwierigen Entscheidung. Wir hatten bereits 2019 ein Boot für 2020 für 2 Wochen gechartert, in Mallorca bei der Iris Yachtcharter. Ich habe 2019 ein paar sehr schöne Törns mit Booten dieser Firma gesegelt und so beschlossen meine Frau und ich für 2020 eine Bavaria im Club Nautic Arenal zu chartern.
Mittlerweile hat Corona aber zu erheblichen Einschränkungen geführt. Mallorca bzw. die gesamten Balearen wurden im Sommer zum Riesikogebiet erklärt. Reisebestimmungen erhoben und und und….
Die Frage die sich uns stellte :
Segeln wir oder lassen unseren Törn ins Wasser fallen ?
Wir wogen alle Pros und Kons ab und haben uns trotz aller auf uns zukommenden Risiken den Törn wie geplant durchgeführt.
Und wir haben es nicht eine Sekunde bereut. Wir mussten allerdings ein paar kleine Planänderungen berücksichtigen.
PCR Test für die Einreise in Deutschland der nicht älter als 24 Stunden sein darf (Somit 2 Tage früher als geplant zurück nach Mallorca.
Ein paar Informationen für diejenigen die dieses Jahr vor dem gleichen Problem stehen.
Bucht am besten einen Leihwagen schon von Deutschland aus, wir haben einen kleinen Fiat 500 gebucht, für 0,62 € pro Tag. Nein kein Tippfehler 62 Cent pro Tag.
PCR Test Termin kann man in Palma in der Klinik Rodgers telefonisch vereinbaren. Die Damen an der Rezeption sprechen deutsch, allerdings haben wir aufgrund der Umlaute in meinem Nachnamen bei dem Termin vor Ort dann alle Daten nochmals abgeben müssen.
Rechtzeitig am besten vor dem Termin in der Klinik erscheinen damit die persönlichen Daten nochmals geprüft werden können. Sehr wichtig da diese Daten dann auf dem Testergebnis gedruckt sind, und bei der Einreise mit den Reisedokumenten übereinstimmen müssen.
Bei der Rückkehr (Flughafen München) war das Chaos größer als bei allen Kontrollen in Spanien. Obwohl wir beide ein negatives PCR Testergebniß vorweisen konnten mussten wir uns in die Schlange der zu Testenden Personen einreihen, und wurden in München nochmals getestet. Während des Test hat meine Frau nachgefragt warum niemand unser Spanisches PCR Ergebnis sehen wollte, darauf hat der Arzt geanwortet dass wir gar nicht hätten getestet werden müssen… Naja ein Stunde für die deutsche Gründlichkeit
Zurück zum Törn….Wir haben bei dem Preis den Leihwagen gleich für die ganze Aufenthaltsdauer gebucht. Also nicht mal 10€ für den gesamten Zeitraum. Kleiner Tipp am Rande :-). Ein Leihwagen dieser Preiskategorie ist wesentlich günstiger als die einfache Busfahrt (5€ pro Person)vom Flughafen Palma zum Hafen in s’Arenal (JA das ist direkt neben dem „Ballermann“ der glücklicher Weise zwecks Corona geschlossen war und wenn es nach mir ginge auch geschlossen bleiben kann). 2019 war der Hafen Club Nautic Arenal schon mein Ausgangshafen für 3 Segeltörns und ich kann diesen Hafen nur wärmstens empfehlen. Und dort ist auch die Firma IRIS Yachtcharter mit einer kleinen Bavaria Flotte ansässig.
Iris Yachtcharter verfügt über relativ neue Bavaria Boote von 36-52 Fuß. Top gepflegt und gewartet. An der Stelle möchte ich auch den Service der Firma nochmals loben. Bei Charterbooten sind kleine technische Mängel nichts ungewöhnliches, manchmal ärgerlich aber wenn der Vercharterer sofort reagiert und den Kunden nicht mit dem Problem stehen lässt durchaus akzeptabel.

In unserem Fall war der Kühlschrank des gebuchten Boots defekt, unglücklicherweise auch noch ein Feiertag an diesem Wochenende, so dass eine Reparatur des Kühlschranks erst am Dienstag(Ankunft und Törnbeginn Samstag) erfolgen hätte können. Was soll ich sagen, Matthias(der Eigentümer von IRIS Yachtcharter) hat uns kurzerhand ein anderes Boot angeboten(erstes Upgrade von 40 auf 50Fuß) ohne Aufpreis. Nach einem weiteren Bootswechsels endeten wir letztendlich bei 52 Fuß was für uns 2 natürlich etwas übertrieben groß aber der Luxus pur war. Und da wir ja Ibizia/Formentera als Ziel des Törns hatten war mir jeder Fuß mehr nur willkommen, Länge läuft :-). Am Samstag haben wir dann spät Nachmittags den Hafen verlassen und sind die 10SM nach Cala Portals gesegelt.
So sind wir dann am Sonntag (Start ca 3:00 früh) nach Ibiza gesegelt. Allerdings haben wir uns bei der Wettervorhersage beide irgendwie verschaut. Anstatt der Vorhergesagten 1-1,5 Meter Welle waren es dann doch mehr als 3 Meter und statt 15-20 Knoten Wind hatten wir zwischen 20 und 30 Knoten Wind. Bei den Wetterbedingungen war ich dann sehr froh eine etwas größere Yacht zu haben, die selbst bei dem Wetter alleine noch gut zu händeln war. Meine Liebste wird leider immer bei mehr als 1 Meter Welle Seekrank. Aber Sie hat Tapfer durchgehalten, bei den doch etwas heftigen Bedingungen. Nach guten 60 SM war die Schaukelei dann vorüber und die letzten 7 SM unter Landabdeckung
In Ibiza sind wir dann die erst mögliche Schwell geschützte Bucht angelaufen und lagen Nachmittags, bei strahlendem Sonnenschein gut geschützt in der Bucht Cala San Vicente sicher vor Anker, und meine doch sehr unter der rauhen See leidende Frau hat sich sehr schnell wieder von der leidlichen Seekrankheit erholt, so dass wir spätnachmittags einen ersten Landgang wagen konnten. In der Buch gibt es von See her gesehen in der linken Ecke des Strands eine sehr stylische Bar. Dort haben wir auf dem Rückweg des Törns ein köstliches Dinner genossen. Ich bin ja fast geneigt zu sagen Dank Corona hatten wir auch immer freie Plätze bekommen, und bis auf ein 2 weitere Segler war die Bucht leer. Ein Jahr zuvor hätten man sich einen Ankerplatz erkämpfen müssen.
Smutje @work Sonnenaufgang auf dem Weg nach Ibiza Frühstück Die besagte Bar in Cla San Vicente typisch Ibiza Style meine bessere Hälfte Cala San Vicente hard days at sea Platz ohne ende 52 Fuß von innen no comment